Vielfalt in der Feuerwehr

„Die Feuerwehr ist ein wichtiger zivilgesellschaftlicher Akteur innerhalb unserer Demokratie. Wir laden alle Menschen ein, sich bei uns zu beteiligen! Wir begrüßen alle Feuerwehrangehörigen unabhängig von ihrer Herkunft und geben Rassismus keine Chance!“

Karl-Heinz Banse, DFV-Präsident

Klare Handhabe gegen Extremismus in der Feuerwehr

„Gefahr erkennen – Spezialkräfte anfordern – Maßnahmen ergreifen“ – unter dieser an die Taktik im Gefahrguteinsatz angelehnten Überschrift informieren zwei DFV-Handreichungen zum Umgang mit Extremismus innerhalb der Feuerwehr. „Extremismus hat bei uns in den Feuerwehren keinen Platz. Deshalb brauchen wir eine klare Handhabe, wie wir darauf reagieren. Mit diesen Handreichungen wollen wir den Feuerwehren weitere Hilfestellung geben, um die konsequente Überzeugung in die Praxis umzusetzen“, erklärt DFV-Vizepräsident Frank Hachemer, der die Erarbeitung gemeinsam mit DFV-Vizepräsident Christian Patzelt initiiert und begleitet hat.

Während sich der Leitfaden dafür eher an die Führungskräfte richtet, soll der Flyer allen Feuerwehrangehörigen Orientierung bei diesem Thema bieten. Inhalt der Dokumente sind Hinweise, wie Extremismus bei Kameradinnen und Kameraden erkannt werden kann und wie sich das weitere Vorgehen gestalten soll. Zielgruppe sind alle, die sich mit extremistischen Erscheinungen auseinandersetzen möchten. Darunter fällt politischer sowie religiöser Fundamentalismus.

Download Leitfaden

Download Flyer

Die Arbeitsgruppe „Umgang mit extremistischen Einzelfällen in der Feuerwehr“, die aus dem Runden Tisch „Extremismus“ hervorgegangen war, hat die beiden Handreichungen erarbeitet. Diese wurden durch das Projekt „Faktor 112“ überarbeitet und mit den Landesfeuerwehrverbänden abgestimmt. Sie werden auch die Arbeit der Projekte im Rahmen des Bundesprogramms „Zusammenhalt durch Teilhabe“ (ZdT) des Bundesministeriums des Innern und für Heimat unterstützen. Bei allen weiteren Fragen zum Thema können sich Interessierte an den jeweiligen Landesfeuerwehrverband oder, wenn vorhanden, an dessen jeweiliges ZdT-Projekt wenden.

Kontaktdaten sowie weitere Informationen zu „Faktor 112“

Charta der Vielfalt

„Es ist wichtig, dass die ,Blaulichtunternehmen‘ die Bandbreite der Vielfalt in Deutschland in ihren Reihen haben, um gemeinsam zu helfen und präsent zu sein“, erklärte die damalige Staatsministerin Maria Böhmer 2010 im Bundeskanzleramt bei der Unterzeichnung der „Charta der Vielfalt“ durch den Deutschen Feuerwehrverband (DFV) und weitere Hilfsorganisationen. „Sie haben Vorbildfunktion vor Ort – dies beginnt bereits bei der Jugendarbeit“, lobte die Beauftragte der Bundesregierung für Migration, Flüchtlinge und Integration das Engagement der Unterzeichner.

Hans-Peter Kröger als damaliger DFV-Präsident bekräftigte, dass das Fundament für das Ehrenamt bereits im Kindesalter gelegt werden müsse: „Wer in das Engagement hineinwächst, hat die besten Chancen auf eine langfristige Bindung.“ Kröger erläuterte, wie neben dem Integrationsprojekt „Unsere Welt ist bunt“ der Deutschen Jugendfeuerwehr auch durch den DFV-Integrationsbeauftragten Orhan Bekyigit als „Vermittler zwischen den Welten“ das Verständnis für das Ehrenamt Feuerwehr geweckt wird.

Die „Charta der Vielfalt“ ist ein grundlegendes Bekenntnis zu Fairness und Wertschätzung von Menschen in Unternehmen. „Durch die Unterzeichnung verpflichten sich Unternehmen ein Arbeitsumfeld zu schaffen, das frei von Vorurteilen und Ausgrenzung ist. Es soll eine offene Unternehmenskultur etabliert werden, die auf Einbeziehung und gegenseitigem Respekt basiert. Und es geht darum, unterschiedliche Talente in der Belegschaft und im Arbeitsfeld zu erkennen und einzubeziehen, um letztlich die Kundschaft optimal bedienen zu können“, heißt seitens der Bundesregierung. Weitere Informationen: www.charta-der-vielfalt.de

DJF-Positionspapier „Nicht nur löschen, wenn es brennt!“

Mit dem Positionspapier „Nicht nur löschen, wenn es brennt!“ setzt die Deutsche Jugendfeuerwehr ein deutliches Zeichen für eine aktive Haltung gegen Rassismus. Diskriminierungen und Rassismus sind in unserer Gesellschaft allgegenwärtig. Dies gilt es, zu erkennen und Verantwortung zu übernehmen. Die DJF verpflichtet sich, sich gegen jegliche Formen der Ausgrenzung, Abwertung und Diskriminierung einzusetzen und zum Abbau des strukturellen Rassismus in unserer Gesellschaft beizutragen.

Verbandliche Antirassismusarbeit bedeutet unter anderem:

  • das entschiedene Eintreten gegen Leugnung und Verharmlosung von Rassismus innerhalb und außerhalb des Verbands,
  • die Verankerung rassismuskritischer Perspektiven in der Ausbildung der Menschen in der Jugendleitung,
  • den Einsatz für eine nicht-diskriminierende Sprache und Kommunikation im Verband (unter anderem auch der Verzicht auf Klischeebilder in der visuellen Kommunikation).

Das komplette Positionspapier auf der DJF-Webseite: https://jugendfeuerwehr.de/antirassismus