
Der Deutsche Feuerwehrverband: Einer für Alle
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Rund 1,3 Millionen Angehörige in Freiwilligen, Jugend-, Berufs- und Werkfeuerwehren in bundesweit 30.000 Feuerwachen und Feuerwehrhäusern – damit sind die Feuerwehren eine starke Gemeinschaft und ein verlässlicher Partner für Sicherheit. Die flächendeckende Gefahrenabwehr trägt der dichten Besiedlung Deutschlands Rechnung und bringt den Bürgern schnelle Hilfe an jedem Ort.
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Ohne fachlichen Austausch, gemeinsame Aktionen und eine gebündelte Interessenvertretung wäre das deutsche Feuerwehrwesen wohl nicht so, wie es ist – schnell, kompetent und zuverlässig, aber auch geprägt von einem hohen Maß an Eigenverantwortung der Feuerwehrangehörigen und der Träger der Feuerwehren. Die Feuerwehrverbände in Städten, Kreisen, Ländern und Bund haben immer wieder Weichen gestellt und bilden die Klammer um dieses erfolgreiche System.
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Der Deutsche Feuerwehrverband bündelt und vertritt die Interessen seiner ordentlichen Mitglieder: der 16 Landesfeuerwehrverbände und der beiden Bundesgruppen. Die Fachbereiche, zum Teil in Kooperation mit der Arbeitsgemeinschaft der Leiter der Berufsfeuerwehren (AGBF) und der Vereinigung zur Förderung des Deutschen Brandschutzes (vfdb), analysieren Probleme und Ereignisse, begleiten Entwicklungen, erarbeiten fachliche Stellungnahmen und Konzepte für die Arbeit der Feuerwehren und für die Vertretung der Feuerwehrinteressen.
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Der DFV organisiert gemeinsam mit seinen Partnern auf Landes-, Kreis- und Ortsebene die Deutschen Feuerwehrtage, Wettbewerbe, Leistungsbewertungen und andere Veranstaltungen. Er ist eng mit dem Deutschen Feuerwehr-Museum in Fulda und der Stiftung „Hilfe für Helfer“ für die psychosoziale Notfallversorgung verbunden. In Zusammenarbeit mit seinem Versandhaus in Bonn gibt der DFV das „Feuerwehr-Jahrbuch“ heraus. Zudem vertritt er die deutschen Feuerwehren aktiv in der Internationalen Vereinigung des Feuerwehr- und Rettungswesens CTIF.
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Auch die Verbandsarbeit der Feuerwehren lebt auf allen Ebenen von Menschen, die sich in ihrer Freizeit für die Belange der Feuerwehren und ihrer Mitglieder einsetzen. Ehrenamtlichkeit ist auch das Grundprinzip des Deutschen Feuerwehrverbandes. Seine Gremien sind die Delegiertenversammlung, der Präsidialrat, in dem die Ordentlichen Mitglieder Sitz und Stimme haben, sowie das Präsidium, das sich aus dem Präsidenten und den Vizepräsidenten zusammensetzt.
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„Deutschland steht ein tief greifender sozialer und demografischer Wandel bevor, der langfristig auch Auswirkungen auf die Feuerwehren und ihre Verbände hat. Diesen Wandel will der Deutsche Feuerwehrverband, getragen von seinen Mitgliedsorganisationen und Sprachrohr aller Feuerwehrangehörigen in Deutschland, aktiv begleiten“ – mit diesen Worten beschloss die 55. Delegiertenversammlung des Deutschen Feuerwehrverbandes am 17. Mai 2008 das Zukunftsprogramm „DFV 2020 – Strategien für eine sichere Zukunft“. Das Dokument schaffte Einvernehmen unter den Mitgliedern für die Grundlagen der Arbeit und das Selbstverständnis des Deutschen Feuerwehrverbandes schaffen. Es definierte Zielvorstellungen zum Feuerwehrwesen im folgenden Jahrzehnt, leitete Aufgabenschwerpunkte ab und gab Orientierung für die Tätigkeit des Verbandes.
Alle Mitgliedsorganisationen des Deutschen Feuerwehrverbandes und ihre Untergliederungen, alle Feuerwehrangehörigen und alle, die an anderer Stelle für das Feuerwehrwesen Verantwortung tragen, waren aufgerufen, sich gemeinsam für die Weiterentwicklung des deutschen Feuerwehrwesens einzusetzen und dieses Programm als Grundlage für ihre Arbeit, für Projekte und weiterführende Diskussionen heranzuziehen. Für den Deutschen Feuerwehrverband selbst sollten mit diesem Programm auch verbindliche Entscheidungen getroffen werden. Basis dieses Programms war ein insgesamt ein Jahr lang geführter Diskussionsprozess auf verschiedenen Verbandsebenen und mit verschiedenen Beteiligten.
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Die Anfänge des Deutschen Feuerwehrverbandes sind auf den Ulmer Feuerwehrkommandanten Conrad Dietrich Magirus zurückzuführen. Das unstrukturierte Nebeneinander von zahlreichen Freiwilligen Feuerwehren weckte damals das Bedürfnis nach gegenseitigem Erfahrungsaustausch. Magirus rief am 10. Juli 1853 die Feuerwehren des Landes öffentlich zu einer Versammlung nach Plochingen zusammen mit dem Ziel, einen Verein zu gründen.
Das nationalsozialistische Gesetz über das Feuerlöschwesen stellte einen radikalen Eingriff dar. Auf Weisung des Reichsinnenministeriums stellte auch der Verband 1938 seine Tätigkeit ein.
Am 12. Januar 1952 wurde der Deutsche Feuerwehrverband in Fulda (Hessen) neu gegründet.
Ende 1990 traten die Landesfeuerwehrverbände von Brandenburg, Mecklenburg-Vorpommern, Sachsen, Sachsen-Anhalt und Thüringen bei.
Seither bilden die Feuerwehrverbände aller 16 Bundesländer sowie die Bundesgruppen Berufsfeuerwehr und Werkfeuerwehr den Deutschen Feuerwehrverband.