
Es liegt einfach nahe: Feuerwehr und Schornsteinfeger

Es liegt einfach nahe: Feuerwehr und Schornsteinfeger arbeiten im Brandschutz bereits eng zusammen. Künftig wollen sich beide Partner vor allem in der Nachwuchsarbeit noch mehr unterstützen. Vor der Novellierung des Schornsteinfeger-Handwerksgesetzes im Jahr 2008 war es eindeutig geregelt. Jeder Bezirksschornsteinfegermeister war zu einer Mitgliedschaft in der ortsansässigen Freiwilligen Feuerwehr verpflichtet. Dies sicherte einen engen Austausch und eine unkomplizierte Zusammenarbeit im Brandfall. Später wurde diese Vorschrift zunächst in eine Sollvorschrift geändert, bis sie mit der Teilliberalisierung des Schornsteinfegerhandwerks vollständig wegfiel. Seitdem engagieren sich viele Schornsteinfegerinnen und Schornsteinfeger auf freiwilliger Basis bei den Ortsfeuerwehren. Diese Zusammenarbeit soll ausgebaut und möglichst wieder die Regel werden.
Der Bundesverband des Schornsteinfegerhandwerks und der Deutsche Feuerwehrverband haben 2021 eine Kooperationsvereinbarung abgeschlossen.
Enge Zusammenarbeit von Blaulicht und Gelblicht

Kommunale Unternehmen und Feuerwehren haben viel gemeinsam: Sie sind Stabilitätsanker vor Ort und übernehmen Verantwortung. Sie fördern den Zusammenhalt und tragen zu gleichwertigen Lebensverhältnissen bei. Blaulicht und Gelblicht arbeiten eng zusammen, miteinander und füreinander, mit engagierten Menschen und beinahe ohne Worte.
Die deutschen Feuerwehren und kommunale Unternehmen sind verlässliche Partner für die Menschen vor Ort. Gerade in Zeiten, in denen bei vielen Freiwilligen Feuerwehren tagsüber Einsatzkräfte jobbedingt fehlen, ist es umso wichtiger, dass in den kommunalen Unternehmen Menschen arbeiten, die ehrenamtlich in der Feuerwehr aktiv sind und hierfür bei Einsätzen, Übungen oder Ausbildungen entsprechend freigestellt werden.
Der Verband kommunaler Unternehmen (VKU) und der Deutsche Feuerwehrverbandes (DFV) haben im Jahr 2019 die gemeinsame Kooperation vereinbart.
Leben retten liegt uns im Blut

Etwa alle 24 Sekunden rückt die Feuerwehr zu einem „klassischen“ Einsatz aus. Alle 27 Sekunden erhält ein Mensch auf dieser Welt die Diagnose Blutkrebs. Auch im Kampf gegen Blutkrebs wird die Feuerwehr jetzt aktiv – und zwar ganz ohne gefährlichen Einsatz: Einfach Mund auf. Stäbchen rein. Spender sein!
Unter dem Motto: „Leben retten liegt uns im Blut“ arbeiten der Deutsche Feuerwehrverband (DFV) und die DKMS seit 2018 zusammen. Die Aufgabe der DKMS besteht darin, als gemeinnützige Organisation Aufmerksamkeit auf das Thema Blutkrebs zu lenken, potenzielle Stammzellspender in ihrer Datei zu registrieren und so zweite Lebenschancen zu vermitteln. Bei Annika Schirmacher (Spenderneugewinnung, schirmacher@dkms.de) erhalten Feuerwehrangehörige schnell Informationen, um möglichst viele neue potenzielle Stammzellspender zu gewinnen.
Hand in Hand: Handwerk und Feuerwehr

Handwerk und Feuerwehr arbeiten Hand in Hand und profitieren von den Kenntnissen der Menschen, die in beiden Bereichen zu Hause sind: Feuerwehrangehörige mit handwerklichem Hintergrund bringen ihre Spezialkenntnisse in den Einsatzalltag ein, und Handwerker mit Feuerwehrengagement überzeugen durch Teamfähigkeit und lösungsorientiertes Denken. Jugendliche, die vor Ort eine handwerkliche Ausbildung absolvieren, bleiben den Feuerwehren auch für die Zukunft erhalten. Rund die Hälfte der Aktiven in den Freiwilligen Feuerwehren sowie nahezu alle Beamten des mittleren feuerwehrtechnischen Dienstes in den Berufsfeuerwehren hat ein Handwerk gelernt.
Der Zentralverband des Deutschen Handwerks (ZDH) und der Deutsche Feuerwehrverband (DFV) haben im Jahr 2009 die gemeinsame Kooperation vereinbart und diese im Jahr 2014 erneuert. Vor allem im Bereich der Jugendfeuerwehren in Deutschland wird die Kooperation mit Leben erfüllt: mit Praxiskursen, Technik-Workshops und lebensnahen Informationen über die möglichen Ausbildungsberufe.
Wirtschaft und Feuerwehr ziehen an einem Strang

Gesellschaftliches Engagement ist für alle ein wichtiges Anliegen: „Wir wollen Feuerwehren und Unternehmen anregen, auf allen Ebenen den Dialog zu führen, das Engagement des anderen zu ermöglichen und die vielen Beispiele guter Praxis zum Vorbild für weitere Kooperationen zu nehmen“, so der Deutsche Industrie- und Handelskammertag (DIHK) und der Deutsche Feuerwehrverband (DFV). Besonders am Herzen liegen beiden Partnern die Ausbildung junger Menschen und die Vereinbarkeit von Familie, Beruf und Ehrenamt.
In einer Gemeinsamen Erklärung haben sich DIHK und DFV 2013 darauf verständigt, auf diesem Gebiet noch stärker zu kooperieren.
Wirtschaft und Feuerwehr besiegeln Kooperation

Jugendliche, die in der Feuerwehr Gemeinsinn erleben und Verantwortungsbewusstsein erlernen, sammeln wichtige Qualifikationen für eine Ausbildung in den Betrieben der deutschen Wirtschaft. Der Einsatz in der Freiwilligen Feuerwehr ist mit Flexibilität, gegenseitigem Verständnis und gutem Willen von Arbeitgeber und Ehrenamtlichen vereinbar.
Ehrenamt und Wirtschaft können voneinander profitieren – zum Beispiel dabei, die Zukunftsfähigkeit junger Menschen zu verbessern. Dies haben die Präsidenten der Bundesvereinigung der Deutschen Arbeitgeberverbände (BDA) und des Deutschen Feuerwehrverbandes (DFV) 2012 in einer gemeinsamen Erklärung unterstrichen. Damit wollen sie der vielfältigen Zusammenarbeit vor Ort in den Kommunen einen Rahmen geben.