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Tiefe Eindrücke auf Schwanenwerder gewonnen

DFV-Präsident , Bundesjugendleitung und Landesverbände nach Unglück vor Ort

Berlin – Nach dem Tod zweier 14 und 15 Jahre alter Jugendfeuerwehrleute im Zeltlager Schwanenwerder in Berlin haben sich Führungskräfte der betroffenen Verbände gemeinsam an der Unwetter-Unglücksstelle am Wannsee informiert und mit Augenzeugen und Helfern gesprochen. Gerald Schäuble, Präsident des Deutschen Feuerwehrverbandes (DFV), Bundesjugendleiter Willi Gillmann und der stellvertretende Bundesjugendleiter Jörn-Hendrik Kuinke (Deutsche Jugendfeuerwehr), der hessische Landes-Jugendfeuerwehrwart Willi Donath und Landesgeschäftsführer Harald Popp trafen bei einer Ortsbegehung mit Peter Krienelke, dem Vorsitzenden des Landesverbandes der Freiwilligen Feuerwehren Berlins, und Landes-Jugendfeuerwehrwart Hein-Uwe Schmodsien zusammen.

Bei Orkanböen waren zwei Teenager aus Berlin und Frankfurt am Main von umstürzenden Bäumen erschlagen worden. 13 Jugendliche und ein Betreuer wurden verletzt. Landesbranddirektor Albrecht Broemme, auch DFV-Vizepräsident, hatte erst kurz vor dem Unglück das Zeltlager verlassen und erlebte ein Wechselbad der Gefühle, als er wieder dorthin gerufen wurde: „Ich bin die letzten Meter zu Fuß gegangen und über umgestürzte Bäume geklettert. Das Gelände sah aus, als hätte eine Bombe eingeschlagen. Acht riesige Bäume waren umgeknickt wie Streichhölzer.“ Zur Frage der rechtzeitigen Warnung der Lagerteilnehmer sagt Broemme: „Die Berliner Feuerwehr bekommt durchschnittlich an vier von zehn Tagen Warnungen des Wetterdienstes, in diesem Monat sogar bis heute an jedem Tag. Die meisten dieser Warnungen haben keine einsatzrelevanten Auswirkungen. Dass das Unwetter diese katastrophalen Auswirkungen haben würde, war von uns nicht abzusehen.“

Den Eindruck vom Ausmaß des Unwetters fanden die Vertreter von DFV, Deutscher Jugendfeuerwehr und Landesfeuerwehrverbänden nach ihrem Besuch bestätigt. DFV-Präsident Schäuble: „Diese Naturgewalt war nur kurz, hat aber das ganze Lager zerstört. Wir haben inmitten des Chaos’ und der Trümmer einen tiefen Eindruck gewonnen.“ Vize-Bundesjugendleiter Kuinke: „Für mich waren diese Folgen nicht vorstellbar, bis ich sie hier gesehen habe. Wir können von Glück reden, dass nicht noch mehr Jugendliche und Betreuer zu Schaden gekommen sind.“

Allein 120 Angehörige der Berliner Feuerwehr waren im Einsatz, um nach dem Unglück zu helfen. „Wir danken den Berliner Kollegen sehr herzlich, die sich im Vorfeld Tag und Nacht rührend um die Teilnehmer dieses Zeltlagers gekümmert und danach bei den Rettungsarbeiten alles gegeben haben. Dieser Einsatz wäre nicht so effektiv verlaufen, wenn nicht alle beteiligten Organisationen Hand in Hand gearbeitet hätten“, sagt DFV-Präsident Schäuble.

Bundesjugendleiter Gillmann: „Besonders dankbar sind wir auch dafür, dass Polizei, Bundesgrenzschutz, Soldaten und viele andere unkompliziert geholfen haben. Dazu zählt auch die Betreuung der Jugendlichen durch Seelsorger, damit die Betroffenen dieses Erlebnis besser bewältigen können.“ Stellvertreter Kuinke schließt in diesen Dank ausdrücklich die Lagerleitung ein: „Sie hat in dieser Situation einen kühlen Kopf bewahrt und alle notwendigen Maßnahmen getroffen – bis hin zu neuen Unterkünften und Transportgelegenheiten für die Heimreise der Jugendlichen und ihrer Betreuer. Den Angehörigen der Jugendfeuerwehren gebührt Respekt, weil sie Stärke gezeigt und ihren in Not geratenen Kameraden geholfen haben.“

Die am schlimmsten Betroffenen werden auch weiterhin intensiv betreut, so die Jugendgruppe aus Frankfurt, versichert der hessische Landes-Jugendfeuerwehrwart Donath. Der Landesfeuerwehrverband werde sicherstellen, dass die Jugendlichen auch vor Medien abgeschirmt werden. Donath: „Sensationsbedürfnisse werden wir nicht unterstützen.“ Auch in Hessen herrsche eine tiefe Betroffenheit aufgrund des Ereignisses.

„Wir werden den Opfern dieses Unglücks im Rahmen unserer Möglichkeiten alle Hilfe zukommen lassen“, versichert der Landesverbandsvorsitzende Berlins, Peter Krienelke, der sich selbst an den Aufräumarbeiten auf dem Zeltplatz beteiligte. Nach menschlichem Ermessen seien alle Sicherheitsvorkehrungen getroffen worden. Krienelke: „Hier handelt es sich um ein tragisches Naturereignis. Wir bedauern, dass es diese tragischen Folgen hatte und möchten allen Angehörigen unser tief empfundenes Mitgefühl zum Ausdruck bringen.“

Ein Kondolenzbuch finden Sie bei www.jugendfeuerwehr.de, per Link unter www.dfv.org