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Hamburger Feuerwehrleute bei größter EU-Übung

Zwei Brandräte bei Erdbebenszenario mit 1900 Beteiligten eingebunden

Hamburg/Wien – Zwei Brandräte der Feuerwehr Hamburg analysieren in dieser Woche bei Europas größter Katastrophenschutzübung in Österreich, welche Anforderungen internationale Einsätze mit sich bringen und welche Problemlösungen die Hansestadt aus anderen Ländern übernehmen kann. Stephan Wenderoth, Referatsleiter Einsatzdienst, und der Mikrobiologe Franz Petter sind noch bis morgen im Übungsgebiet bei Wiener Neustadt (Niederösterreich) als Beobachter und Übungsteilnehmer eingebunden.

„Das Zusammenspiel zwischen der lokalen Einsatzleitung und internationalen Strukturen sowie zwischen zivilen und militärischen Stellen ist sehr interessant. Für uns als große Feuerwehr in einer Metropolregion ist es wichtig, aufgrund der geänderten Gefahrensituationen auch professionell vorbereitet zu sein“, sagt Brandrat Wenderoth. An der Übung sind außer Rettungsteams aus sieben Nationen auch Einheiten des Österreichischen Bundesheeres und Führungskräfte der EU und der UNO beteiligt. 1900 Mitwirkende haben bei der „Eudrex 2004“ seit Montag unter den Augen von 47 Beobachter aus 22 Nationen verschiedene ABC-Einsätze nach einem Erdbeben geübt.

„Dabei konnten wir auch Erfahrungen für uns in Hamburg sammeln“, lautet Wenderoths Resümee. Besonderes Interesse bei den deutschen Beobachtern fand das System, mit dem polnische Feuerwehrleute und das Österreichische Bundesheer gerettete Personen nach Unglücken mit radioaktiven, biologischen oder chemischen Gefahrstoffen von diesen reinigen und dem Rettungsdienst übergeben. Wenderoth: „Das Problem ist dort sehr gut gelöst, das System könnte man auch bei uns adaptieren.“

Gerne hätte der Hamburger Brandrat sich intensiver mit den einzelnen Unglücksszenarien befasst, doch das Programm der Beobachter bis zur Abreise am morgigen Freitag ist sehr umfassend. „Es wäre wünschenswert gewesen, länger in bestimmten Bereichen zu sein“, sagt Wenderoth kritisch. Zeit blieb allerdings für Fachgespräche beim deutschen Team mit Feuerwehrleuten aus Mannheim und THW-Helfern aus Ronnenberg (Niedersachsen). Sie brauchten sich mit ihren Leistungen nicht zu verstecken. Zum Spüren von Gefahrstoffen setzte die Feuerwehr erstmals ein so genanntes Gefahrstoffdetektorarray ein, das fünf Messfunktionen in sich vereint. Beim deutschen Einsatzleiter, Brandrat Mario König, informierte Wenderoth sich über die Erfahrungen mit dem neuen Gerät.

Heute steht noch eine Gerätepräsentation auf dem Programm, bei der die beteiligten Teams aus allen sieben Ländern ihre Ausrüstung den Fachbesuchern vorstellen.

Hinweis für die Redaktionen:
Weitere Informationen zur „Eudrex 2004“ entnehmen Sie bitte der gemeinsamen Presseinformationen von Feuerwehr und THW. Text und Bilder finden Sie bei ots (im Internet www.presseportal.de).

Bildunterschrift:
Der Hamburger Brandrat Stephan Wenderoth (l.) und Bremens Leitender Branddirektor Karl-Heinz Knorr (r.) lassen sich von Einsatzleiter Mario König das neue Gefahrstoffdetektorarray erläutern, das bei Europas größter Katastrophenschutzübung erprobt wurde. Foto: Sönke Jacobs/DFV