Mehr als 1100 Übernachtungsgäste beim DFV-Jubiläum und 9. Landesfeuerwehrtag
Ulms Botschaft für die deutschen Feuerwehren
Ulm – Rund 1100 Feuerwehrleute aus ganz Deutschland haben schon Übernachtungen gebucht, und alle Plätze bei Festakt, Gala und Symposium sind restlos vergeben: Deutschlands Feuerwehren schauen auf Ulm und wollen dabei sein, wenn dort vom 30. Juni bis 6. Juli das Jubiläum 150 Jahre Deutscher Feuerwehrverband und der 9. Landesfeuerwehrtag Baden-Württembergs gefeiert werden.
Ein Zukunftssymposium, an dem 330 Feuerwehr-Führungskräfte aus allen Teilen Deutschlands teilnehmen, eine Festgala des Landesfeuerwehrverbandes mit 650 geladenen Gästen sowie der Festakt zum Jubiläum des Deutschen Feuerwehrverbandes (DFV) mit 800 Gratulanten – das sind die gesellschaftlichen und verbandspolitischen Höhepunkte dieses Großereignisses mit mehr als 70 Einzelveranstaltungen. Bei dem Festakt im Congress-Centrum Ulm werden Ministerpräsident Erwin Teufel und Bundesinnenminister Otto Schily sprechen. Bei einer Delegiertenversammlung werden die deutschen Feuerwehren außerdem einen neuen Präsidenten wählen. „Teil der Zukunftsorientierung wird auch der Beschluss für den 28. Deutschen Feuerwehrtag im Jahre 2010 sein. Mit dem Veranstaltungsort Leipzig wollen wir die Nähe zu Deutschlands östlichen Nachbarländern suchen und damit auch im Bereich der Feuerwehr eine Kontaktfläche für die EU-Osterweiterung schaffen“, sagt DFV-Präsident Gerald Schäuble.
Der Deutsche Feuerwehrverband wurde vor 150 Jahren auf Anregung von württembergischen Feuerwehren in Plochingen gegründet. Hauptaufgabe war damals der Erfahrungsaustausch innerhalb der entstehenden Feuerwehren. Dabei standen der ehrenamtliche Feuerwehrdienst und dessen Absicherung mit im Vordergrund. „Dies ist bis heute unverändert“, stellt der baden-württembergische Feuerwehrpräsident Dr. Frank Knödler fest. „Das flächendeckende Feuerwehrwesen mit Standorten auch in den Teilgemeinden, getragen von ehrenamtlich tätigen Frauen und Männern, wird auch in Zukunft der entscheidende Garant für die Sicherheit der Bevölkerung in Baden-Württemberg und Deutschland sein.“
Eine „Ulmer Botschaft“ soll den Feuerwehren in Deutschland 150 Jahre nach Gründung ihres Spitzenverbandes Impulse für die Zukunft geben. Aus fachlicher Sicht beschäftigt die Feuerwehren vor allem eine Frage: Welche Perspektive hat das wegweisende nichtpolizeiliche Gefahrenabwehrsystem in der Bundesrepublik? „Die demographische Entwicklung und die finanzielle Lage der öffentlichen Hand sind außerordentliche Herausforderungen für unser System“, sagt Gerald Schäuble, Präsident des Deutschen Feuerwehrverbandes. „Wir wünschen uns, dass auch der Bund mit den Feuerwehren eine gemeinsame Linie sucht und findet – insbesondere bei der zivilen Sicherheitsvorsorge, der Unterweisung der Bevölkerung in der Selbsthilfe, der Weiterentwicklung der Einsatzmittel und Fahrzeugtechnik, bei der Einführung des digitalen Sprech- und Datenfunknetzes und bei der Wiedereinführung eines Warn- und Informationssystems für die Bevölkerung bei besonderen Gefahrenlagen.“
Anregungen für einzelne Themen soll das Zukunftssymposium geben, das der DFV am Donnerstag, 4. Juli, von 9.30 bis 12.30 Uhr im Congress Centrum Ulm abhält. „Wertewandel und Ehrenamt“, „Einsatzleitung aus dem Weltraum“, „Jugendfeuerwehr hat Zukunft“ und „Feuerwehrtechnik und Innovation“ sind die Referate, zu denen der DFV renommierte Fachleute des Instituts Allensbach, der Geospace Köln, der Universität Trier und der Iveco Magirus Brandschutztechnik gewinnen konnte. So kommt das Institut Allensbach zu dem Ergebnis, dass – trotz eines tiefgehenden Wertewandels seit Mitte der 60-er Jahre – „die große Mehrheit der Bevölkerung für die freiwilligen Helfer, die ohne materiellen Lohn und Vorteil in Notsituationen helfen, viel Lob und Anerkennung bereit hält. 79 Prozent finden es gut, dass es solche Menschen gibt, auf die Organisationen wie die Freiwillige Feuerwehr, das Technische Hilfswerk und andere angewiesen sind. Nur eine Minderheit von 13 Prozent ist der Meinung, dass all solche Nothilfeorganisationen am besten auf Steuerkosten professionalisiert werden sollten“, erläutert Dr. Edgar Piel, Referent beim Zukunftssymposium.
„Der ehrenamtliche Dienst wird also auch künftig tragendes Element der Feuerwehr sein“, sagt DFV-Präsident Schäuble. „Unsere Ulmer Botschaft soll dieses Engagement nachhaltig stärken.“
Alle Informationen finden Sie im Internet unter www.feuerwehrtag2003.de