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Brandschützer überzeugt: WM-Stadien sind sicher

Einheitliches Schutzniveau vorhanden / Arbeitskreis stimmt Konzepte ab

Berlin – „Deutschlands WM-Stadien entsprechen dem Stand der Technik und sind sicher.“ Zu diesem Ergebnis kommen Experten der Feuerwehr und Brandschutzgutachter. Sie haben die Sicherheitskonzepte der Austragungsstätten für die Fußball-Weltmeisterschaft 2006 bei einer Arbeitstagung in Berlin noch einmal auf den Prüfstand gestellt.

„Es gibt ein einheitliches Sicherheitsniveau, das auf die jeweiligen Stadien individuell abgestimmt ist. Alle Fans können diese Spiele mit einem sicheren Gefühl genießen“, sagt der Leitende Branddirektor von Hannover, Claus Lange. „Alle Stadien entsprechen geltendem Baurecht, und überall sind sorgsam ausgearbeitete Brandschutzkonzepte vorhanden, denn die Voraussetzungen in den Austragungsorten sind unterschiedlich: Es gibt Neubauten, Umbauten und denkmalgeschützte Anlagen.“

Eine Arbeitsgruppe der Feuerwehren Berlin, Dortmund, Frankfurt, Gelsenkirchen, Hamburg, Hannover, Kaiserslautern, Köln, Leipzig, München, Nürnberg und Stuttgart bereitet unter Langes Leitung bereits seit sechs Jahren den Schutz der Fifa-WM vor. Neben dem vorbeugenden Brandschutz – er betrifft die baulichen und technischen Einrichtungen in den Stadien – wurden abgestimmte Pläne zur Versorgung von Verletzten erarbeitet. Das vierstufige Sicherheitskonzept beschreibt die Gefahrenabwehr im Stadion, am WM-Spielort, am WM-Standort mit Einsatzkräften aus der Umgebung sowie überregional im Rahmen des Katastrophenschutzes.

Besonders wichtig war die Entwicklung einer Einsatzstruktur zur Bewältigung von Schadenslagen mit vielen Verletzten. „Diese konzeptionellen Vorbereitungen“, so Claus Lange, „sind auch für die Bewältigung jeder andere Schadenslage mit vielen Opfern brauchbar – zur WM brauchen wir sie hoffentlich nicht.“

Urlaubssperren, Sonderdienstpläne und ehrenamtliche Unterstützung

Lange: „Durch den Confederations-Cup und die Bundesliga verfügen die Feuerwehren in den WM-Städten über Routine und konnten die Konzepte laufend verfeinern. Außerdem wurden und werden Übungen durchgeführt. Die dabei erzielten Räumungszeiten liegen unterhalb der vorgeschriebenen Fristen – die Menschen könnten die Stadien in einem Notfall also schnell verlassen.“

Auch im baulichen Bereich werden die Stadienbetreiber noch geringfügige Anpassungen vornehmen, wo dies sinnvoll erscheint. „So werden zum Beispiel im Berliner Olympia-Stadion Angriffswege für Einsatzkräfte aus dem Innenraum in den Zuschauerbereich hinein geschaffen, die bei besonderen Lagen auch die Räumung gezielt unterstützen“, sagt Berlins Landesbranddirektor Albrecht Broemme.

Während der Fußball-Weltmeisterschaft gelten in den WM-Städten bei der Feuerwehr Urlaubssperren und besondere Dienstpläne. Gemeinsam mit den Beamten der Berufsfeuerwehren werden mehrere tausend Einsatzkräfte der Freiwilligen Feuerwehren für den Schutz der Menschen in Spielstätten und bei Begleitveranstaltungen sorgen.

Feuerwehren schaffen internes Info-Netzwerk zur WM

„Unser System ist auch durch das ehrenamtliche Engagement sehr leistungsfähig. Alle Einsatzkräfte sind gut ausgebildet und professionell geführt“, betont Landesbranddirektor Broemme, der auch Vizepräsident des Deutschen Feuerwehrverbandes (DFV) ist. „Während der WM werden die beteiligten Feuerwehren kontinuierlich ihre Erfahrungen austauschen, sodass kurzfristige Reaktionen in WM-Städten möglich sind. Eine Informationsplattform dafür wird bis zur Weltmeisterschaft geschaffen.“

Pressekontakt:
Jens-Peter Wilke/Berliner Feuerwehr, Telefon (030) 38710931