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DFV-Präsidium für klare Strukturen bei Auslandshilfe

Tagung in Fulda / Haushalt 2004 ausgeglichen / Konzept für Interschutz steht

Fulda – Bei der ersten Sitzung im Jahr 2005 hat das Präsidium des Deutschen Feuerwehrverbandes (DFV) sich unter anderem mit der Organisation von Auslandseinsätzen, mit der Interschutz 2005 und mit den Verbandsfinanzen befasst. Das DFV-Präsidium tagte im Deutschen Feuerwehr-Museum in Fulda. Alle sieben Mitglieder waren bei der Tagung anwesend.

Flutkatastrophe: Stellung der Brückenköpfe soll gestärkt werden

Auslandseinsätze der Feuerwehren sollen auch künftig über klare, mit Bund und Ländern abgestimmte Strukturen durchgeführt werden. Das DFV-Präsidium hat ausführlich den Einsatz nach der Flutkatastrophe in Südasien erörtert. Dabei wurde auch hinterfragt, in welchen Punkten die von der Innenministerkonferenz in Absprache mit den Feuerwehren vorgesehenen Anforderungswege optimiert werden können sowie ob und wie bei Auslandseinsätzen mit privaten Organisationen kooperiert werden sollte.

„Wenn wir keinen Wert auf die nachprüfbare Qualifikation der Einsatzkräfte und auf klare Strukturen legen, wären wir schlecht beraten“, betont DFV-Vizepräsident Bernd Pawelke. Deshalb sollen Anforderungen von Einheiten nach Überzeugung des DFV-Präsidiums auch künftig über die Brückenköpfe bei den Berufsfeuerwehren Frankfurt/Main (Land- und Lufttransport) und Hamburg (Seetransport und Einsätze auf See) koordiniert werden.

Der Deutsche Feuerwehrverband wird sich dafür einsetzen, dass dieses Konzept in Abstimmung mit dem Bundesministerium des Innern und den zuständigen Gremien der Länder erörtert und präzisiert wird. Insbesondere sind nochmals der schematische Ablauf der Anforderungswege und der Versicherungsschutz der Einsatzkräfte zu klären.

„Die Partnerschaft mit dem Technischen Hilfswerk hat sich beim Einsatz nach der Flutkatastrophe nach unserer Auffassung sehr gut bewährt“, sagt DFV-Vizepräsident Hartmut Ziebs. Mit der Bundesanstalt THW ist ebenfalls eine gemeinsame Aufarbeitung des Einsatzes vorgesehen.

DFV-Messekonzept für Interschutz 2005 setzt auf den Menschen

Der Mensch in der Feuerwehr, die Arbeit der Feuerwehrverbände und der Austausch mit ihren Mitgliedern werden die Kernpunkte des DFV-Gemeinschaftsstandes bei der Weltleitmesse Interschutz 2005 sein. Im Pavillon 34 auf dem Messegelände sollen sechs Themeninseln, ein zentraler Infostand, eine Aktionsbühne, ein Internetcafé für Gäste und ein Erlebnisbereich eingerichtet werden. Konzeptionell sind die Deutsche Jugendfeuerwehr und der Internationale Feuerwehrverband CTIF in die Planungen eingebunden. Die Landesfeuerwehrverbände werden Fachpersonal stellen, sodass für die Besucher qualifizierte Ansprechpartner auf allen Ebenen zur Verfügung stehen.

„Wir möchten den Besuchern unsere Arbeit transparent machen und das Phänomen Feuer mit allen Sinnen nahe bringen“, sagt DFV-Vizepräsident Ralf Ackermann. Auch bei der Gestaltung des Tages der Freiwilligen Feuerwehren sollen Aktion und Mitmachangebote das Programm bestimmen.

Inzwischen haben sich mehr als 1000 Aussteller bei der Deutschen Messe AG angemeldet. Die Interschutz 2005 findet vom 6. bis 11. Juni in Hannover statt. Ideelle Träger sind der Deutsche Feuerwehrverband und die Vereinigung zur Förderung des Deutschen Brandschutzes.

Konsolidierung erfolgreich – DFV-Haushalt 2004 ausgeglichen

Nach einem Jahr der Konsolidierung kann der Deutsche Feuerwehrverband für 2004 wieder einen ausgeglichenen Haushaltsabschluss vorlegen. „Dies war nur durch einen gemeinsamen Kraftakt aller Gremien und Mitarbeiter möglich“, sagt DFV-Präsident Hans-Peter Kröger. Bei einem Volumen von 914.179,24 Euro wurde das Haushaltsjahr 2004 mit einem Überschuss von 452,70 Euro abgeschlossen.

Mit einem Nachtragshaushalt für 2005 sollen insbesondere die gegenüber 2004 nochmals stark gekürzten Budgets für die Facharbeit wieder angehoben werden. Die einmaligen Finanzhilfen von Bund und Ländern in Höhe von 170.000 Euro werden in den Haushalt einfließen. Zusammen mit der Beitragserhöhung ab 2006 können die Verbandsfinanzen für die kommenden vier Jahren auf eine sichere Basis gestellt werden. „Wir müssen mit berechenbaren, verlässlichen Budgets planen können“, sagt Kröger. Der Entwurf für den Nachtragshaushalt wird dem Präsidialrat vorgelegt, der Anfang März in Berlin tagt.

Aus dem Präsidium wurden weitere Finanzierungsvorschläge auf den Tisch gelegt, die zunächst intern diskutiert werden. Das Präsidium hat sich außerdem mit gemeinsamen Vorschlägen der Landesfeuerwehrverbände Baden-Württemberg, Bayern und Niedersachen befasst, die Beitragsbemessung und die Stimmenverteilung neu zu bewerten. Diese Vorschläge werden im Präsidium weiter diskutiert und direkt dem Präsidialrat vorgelegt.

Vizepräsidenten Broemme und Pawelke kandidieren wieder

Die sechsjährigen Amtszeiten der DFV-Vizepräsidenten Albrecht Broemme (Berufsfeuerwehren) und Bernd Pawelke (Freiwillige Feuerwehren) läuft in diesem Jahr aus. Beide werden sich bei der Delegiertenversammlung am 10. Juni in Hannover zur Wiederwahl stellen. Das DFV-Präsidium begrüßt dies sehr und hat sich einstimmig dafür ausgesprochen, die Kandidatur der Vizepräsidenten Broemme und Pawelke zu unterstützen.