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Dreitägige EU-Katastrophenübung abgeschlossen

Gemeinsame Pressemitteilung des DFV und der Bundesanstalt THW

Berlin/Wien – Die größte europäische Katastrophenschutzübung „Eudrex 2004“ geht heute in Österreich mit einer Leistungsschau der beteiligten Organisationen zuende. Im Raum Wiener Neustadt haben fast 1900 Mitwirkende drei Tage lang Einsätze nach einem schweren Erdbeben und dessen Folgeunglücken trainiert. Unter den 280 beteiligten Rettungskräften aus sieben Nationen nahm im Auftrag des Bundesministeriums des Innern auch ein 25-köpfiges Team aus Deutschland teil. Für die Einsatzkräfte der Feuerwehr Mannheim und des Technischen Hilfswerks (THW) aus Ronnenberg (Niedersachsen) galt es dabei vordringlich, Gefahrstoffe zu messen und Personen aus radioaktiv, biologisch und chemisch kontaminierten Unglücksstellen zu retten.

Im Rahmen der „Eudrex 2004“ wurde das deutsche Team auf Übungsarealen des österreichischen Bundesheeres bei acht verschiedenen Szenarien eingesetzt: Unter anderem leistete es nach dem Einsturz einer Pharmafabrik, beim Austritt von Ammoniak und an Unglücksstellen mit radioaktiven Stoffen Hilfe. Zum Abschluss wurden die Katastrophenschützer aller Nationen gemeinsam mit einem schweren Zugunglück konfrontiert. Die Übungsserie dauerte von Montag bis Mittwochnachmittag und wurde für die Rettungskräfte nur durch kurze Pausen unterbrochen.

Wichtige Erkenntnisse gewannen die Einsatzkräfte von THW und Feuerwehr insbesondere in der Zusammenarbeit mit den Einheiten der anderen Nationen und in Bezug auf die internationalen Führungsstrukturen der EU sowie der Vereinten Nationen. Ziel der Übung war die Abstimmung der Arbeitsweise der europäischen Katastrophenschutzeinheiten untereinander. Sie sollen künftig bei Einsätzen innerhalb und außerhalb der EU als sich einander ergänzende Hilfsteams arbeiten. Die Spezialisierung auf bestimmte Einsatzfähigkeiten wurde auch bei der „Eudrex 2004“ berücksichtigt. So wirkten außer dem deutschen Team auch Einheiten zur Personenortung, zur Gefahrstoffanalyse, zur Dekontamination, zur medizinischen Versorgung, zur Brandbekämpfung und zur technischen Hilfeleistung aus Bulgarien, Lettland, Polen, der Slowakischen Republik, der Tschechischen Republik und dem Gastgeberland Österreich mit.

Die Übung wurde von 47 Beobachtern aus 22 Nationen verfolgt, darunter auch von Führungskräften des THW, der Feuerwehren und von Vertretern des Bundesamtes für Bevölkerungsschutz und Katastrophenhilfe (BBK).