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Hintergrundmaterial zum Notruf 112

Verhaltenstipps, Länderliste, Historie

Berlin – Der Notruf 112 ist der direkte Draht zu schneller Hilfe. Hintergrundmaterial zur Aufklärungskampagne „Notruf europaweit: 112“ des Deutschen Feuerwehrverbandes und des Bundesministeriums des Innern finden Sie hier:

Im Notfall das Richtige tun

Bei der Abgabe des Notrufes sind folgende Angaben wichtig:

• Wer ruft an?
• Was ist passiert?
• Wo ist es passiert?
• Beantworten Sie die Fragen der Leitstelle!
Legen Sie erst auf, wenn die Leitstelle Sie dazu auffordert.

Allgemein gilt: Bewahren Sie Ruhe und Übersicht. Bitten Sie Augenzeugen und Passanten gezielt um Mithilfe. Bleiben Sie bis zum Eintreffen der Einsatzkräfte vor Ort und halten Sie sich für Rückfragen und zum Einweisen bereit.

Immer mehr Länder führen Notruf 112 ein

Unter der Notrufnummer 112 erhalten Sie Hilfe bereits in 34 europäischen Ländern. Über die Staaten der Europäischen Union hinaus haben weitere Nationen die Nummer bereits eingeführt. Wichtig: Die Abfrage geschieht in unterschiedlichen Dienststellen von Sicherheitsbehörden oder in qualifizierten Callcentern. Eines haben aber alle gemeinsam: Sie organisieren schnelle Hilfe.

In diesen 34 Ländern ist der Notruf 112 geschaltet: Andorra, Belgien, Dänemark, Deutschland, Estland, Faröer, Finnland, Frankreich, Griechenland, Großbritannien, Irland, Island, Italien, Lettland, Liechtenstein, Litauen, Luxemburg, Monaco, Niederlande, Norwegen, Österreich, Polen, Portugal, Rumänien, San Marino, Schweden, Slowakische Republik, Slowenien, Spanien, Tschechische Republik, Türkei, Ungarn, Vatikan, Zypern (Quelle: Initiative SOS 112 Europe).

Nur jeder fünfte kennt den Euronotruf

Der gemeinsame Notruf ist älter als der Euro – aber nur jeder fünfte Europäer kennt ihn. Bei einer Umfrage im Auftrag der Europäischen Kommission im Frühjahr 2000 nannten nur 19,2 Prozent die Telefonnummer 112 als Notruf, wenn ihnen bei einer Auslandsreise in der EU etwas zustoßen sollte. Mit 17,8 Prozent der Nennungen erreichte Deutschland nur knapp den Mittelwert. Am besten informiert waren die Schweden: 78,6 Prozent der Befragten kannten dort die europaweit einheitliche Notrufnummer 112.

Der lange Weg zum Euronotruf

Der Euronotruf geht auf einen Beschluss des Europarates von 1991 zurück. Ziel des Rates war es, problemlose Hilfeersuchen von EU-Bürgern bei Dienst- und Privatreisen innerhalb der Gemeinschaft über eine einheitliche Notrufnummer in öffentlich zugänglichen Telefonnetzen sicherzustellen. Die Einführung des Euronotrufes erstreckte sich über einen längeren Zeitraum und zum Teil parallel zu anderen nationalen Notrufnummer für Feuerwehr, Polizei, Rettungsdienst, Zivilschutz, Forstbehörden und anderen.

In Deutschland wurde die Telefonnummer 112 als Feuerwehrruf bereits bei der Umsetzung des Konzepts „Notruf 73“ bis Anfang der 1980-er Jahre eingeführt, die „110“ als Notruf für die Polizei.

Die Zukunft hat schon begonnen: In-Vehicle eCall

Die Erreichbarkeit der Nummer 112 auch über alle Mobilfunknetze will die Europäische Kommission in Zukunft auch für die schnelle Meldung von Verkehrsunfällen nutzen: Beim Fahrzeugnotruf, dem so genannten In-Vehicle eCall, sollen Sensoren im Auto selbstständig einen Unfall oder Feuer erkennen und über Mobiltelefon die zuständige Leitstelle informieren. Standort und weitere Angaben, etwa die Zahl der Personen im Fahrzeug, könnten direkt übertragen werden. Eine Arbeitsgruppe auf europäischer Ebene begleitet die Entwicklung.

Internetlinks für die Recherche

Ratsbeschluss vom 29. Juli 1991:
http://europa.eu.int/comm/environment/civil/prote/cplegis/391d0396_en.htm
Informationen der EU-Kommission:
http://europa.eu.int/comm/environment/civil/prote/112/112_en.htm
Nichtregierungsorganisationen:
www.eena.org
www.sos112.info

Die Feuerwehren in Deutschland

Rund 25 000 Freiwillige, Berufs- und Werkfeuerwehren mit mehr als einer Million Aktiven stellen in Deutschland flächendeckend die nichtpolizeiliche Gefahrenabwehr sicher. Sie sind in der Menschenrettung, der Brandbekämpfung, der Technischen Hilfeleistung und im Umweltschutz tätig, in vielen Städten und Regionen auch im Rettungsdienst sowie in der qualifizierten Erstversorgung von Unfallopfern und Erkrankten (so genannte First Responder).