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Ackermann: Digitalfunk-Standards nicht aufweichen!

Änderungen bei der Zentralstelle – DFV erwartet Aussagen zum weiteren Vorgehen

Berlin – Doppelter Wechsel bei der Zentralstelle Einführung Digitalfunk (ZED) in Berlin: Der Hamburger Branddirektor Sören Heidenreich hat seinen Kollegen Andreas Kattge in der ZED abgelöst, und die Dienststelle ist aus dem Bundesministerium des Innern zurück ins Bundeshaus gezogen.

Ansprechpartner für die Länderprojektgruppen bleibt Brandamtsrat Michael Holleck. Er ist jetzt unter der Telefonnummer (01888) 6814307 erreichbar, sein E-Mail-Account lautet weiterhin michael.holleck@bmi.bund.de. Auch Holleck ist von der Feuerwehr Hamburg für die Planung der Digitalfunk-Einführung abgestellt.

Nach Abschluss des so genannten Interessenbekundungsverfahrens (IBV) durch die ZED ist jetzt eine Arbeitsgruppe damit befasst, Mindestanforderungen für das geplante Digitalfunknetz festzulegen. Diese dienen als Grundlage für eine spätere Ausschreibung. Leiter der Projektgruppe ist Branddirektor Heidenreich.

Der Deutsche Feuerwehrverband (DFV) hatte bereits im vergangenen Jahr Standards formuliert, die er für unabdingbar hält – insbesondere zum Funk ohne Netzinfrastruktur (Direct Mode) und zur Alarmierung (Paging). „Die Diskussion um das Finanzvolumen darf nicht dazu führen, dass diese Standards jetzt aufgeweicht werden“, sagt DFV-Vizepräsident Ralf Ackermann. Ackermann: „Wir bestehen darauf, dass der von uns vorgelegte Katalog eingehalten wird. Von Bund und Ländern erwarten wir zügig klare Aussagen über das weitere Vorgehen – die derzeitige Hängepartie ist den Entscheidungsträgern in unseren Feuerwehren und den Kommunen als Trägern des Brandschutzes nicht länger zuzumuten.“

Angesichts vielfältiger offener Fragen bei den Feuerwehren zum Digitalfunk steht der DFV in engem Kontakt mit dem Bundesministerium des Innern. DFV-Präsident Gerald Schäuble hatte Bundesinnenminister Otto Schily im Mai dringend gebeten, die Einführung des Digitalfunks für alle Behörden und Organisationen mit Sicherheitsaufgaben auch finanziell zu unterstützen. Ein löchriges Netz von „Digitalinseln“ und eine Kostenexplosion beim Aufbau des neuen Systems müssten verhindert werden.

Antworten auf einige häufig gestellte Fragen in Zusammenhang mit dem Digitalfunknetz gibt auf der DFV-Homepage (www.dfv.org) eine FAQ-Liste, die in enger Abstimmung mit der ZED erarbeitet wurde. Sie ist in der Rubrik „Fachthemen“, Unterpunkt „Information und Kommunikation“ zu finden.